Freitag, 19. Juni 2015
Das "heute bin ich...." Ritual
Mein Mann und ich haben uns mal darüber unterhalten, welche Rituale aus unserer Kindheit uns bis heute in schöner Erinnerung sind. Er erzählte, dass sein Vater jeden Abend zu ihm als Bett kam um mit ihm zu beten und Gott für den Tag zu danken.

Wir sind beide nicht religiös.

Als der Krebs und die Behandlung drumherum mich dann fast in die Knie gezwungen haben und es nur noch um Leid, Schmerz und Sterben ging - da habe ich mich an die Geschichte meines Mannes erinnert. Und beschlossen, dass ich es in der Hand habe welche Dinge bei uns Raum haben. Das Schlimme teilen wir zwangsweise, aber an jedem einzelnen Tag unseres Lebens gibt es auch immer etwas, was gut ist. Für das wir dankbar sein können. Das es wert ist, ihm Platz einzuräumen.

Seit dem ist unser Ritual beim Abendessen:" ich bin heute dankbar für!"

An den schlimmsten Tagen konnte ich immernoch Dinge finden wie den einen Sonnenstrahl, der durchs Krankenhausfenster auf meine Decke gefallen ist. Das Lächeln meines Sohnes, als ich ihm über den Kopf gestrichen habe.

An guten Tagen ist es natürlich viel leichter und viel mehr. Unser Sohn ist noch zu klein zum mitmachen, mein Mann und ich haben damit aber jeden Tag einen glücklichen Moment.

Versuchen Sie es auch, ich kann es nur jedem empfehlen - den Gesunden wie den Kranken.

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Kindermützen
Die lieben Kleinen haben ja wenig Chance sich zu wehren wenn Mama häkelsüchtig ist...

Meiner hat eine dünne Mütze verpasst bekommen, die ich fieserweise immer weiterhäkel, wenn er rauswächst...langsam wurde aus der eng sitzenden Kappe ein Beanie, wenns so weitergeht hat er im nächsten Herbst ne Zipfelmütze....





Armes Kind :-)

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Mützenmonsi
Was echt Spaß macht ist Sachen um- und weiterzuhäkeln. So wie hier: zuerst wars eine dicke Wintermütze für meinen Sohn, nur mit dem Monsterauge drauf. Da seine Ohren nicht richtig warm blieben, hab ich dann die Ohrenklappen in Form von Pranken dran gehäkelt.
Der Zwerg hat die Mütze so geliebt, dass ich sie nicht einfach aufribbeln wollte wenn er rausgewachsen ist. Also hab ich den Winter über das "Unterteil" gehäkelt, den Körper und Unterkiefer mit langer frecher Zunge.




Als mein Sohn dann gewachsen ist, hab ich die Mütze aus restliche Monster gehäkelt und tadaaaa....seine Mütze bleibt ihm als schräges Kuscheltier erhalten :-)



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Türkranz
Mein aktuellstes Projekt, ein Türkranz für meine Oma...



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Giraffenbär
mein erstes selbstgehäkeltes Stofftier, bei dem ich mich nicht komplett nach einer bestehenden Anleitung gerichtet habe....der welthässlichste Teddy, der Giraffenbär!
Es war mein Weihnachtsgeschenk an meinen Sohn im letzten Jahr. Auch wenns nicht danach aussieht, steckt eine Menge Arbeit und Gefluche drin ;-)



Das war bisher mein emotionalstes Häkelprojekt, da die Ärzte mir nicht sagen könnten ob ich an Weihnachten überhaupt noch da bin. Also hab ich mir im Krankenhaus fast die Finger verrenkt beim Versuch nur ja schnell fertig zu werden und das Weihnachtsgeschenk für meinen Sohn fertig zu kriegen....mittlerweile findet er ihn ganz gut, am Anfang hat er ihn ignoriert - ein Glück suchen sich Kinder selbst aus, was sie gut finden.

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Edgar, die Sparschildkröte


Gestatten, Edgar die Sparschildkröte. Für meine Lieblingstante gehäkelt.



Eigentlich häkle ich immer nur ganz konkret, wenn ich weiß jemand möchte dieses oder jenes. Weil ich nix schlimmer finde als ungewollte "Kunstwerke" zu verschenken. Daher hat mein Sohn zwar viel gehäkelt bekommen, sonst aber kaum jemand....



An meinen Geburtstag schenkten mir dann Freunde ein Buch mit Häkelvorlagen. Plötzlich überschlugen sich alle darin, was sie denn gerne hätten und dass ich ja noch niiiiie etwas für Sie gehäkelt hätte!



Meine Tante sah eine Spardose im Kindertrommeldesign und sagte:" Also, die ist witzig! Über die würd ich mich freuen!"
Problem nur: mir war sie zu langweilig, nicht bunt genug, nicht speziell genug. Auf irgendeinem Blog hatte ich mal ein Bild von einer gehäkelten Schildkröte gesehen, die hatte mir gefallen....naja, dann hab ich das Netz nach Bildern durchsucht, mich inspirieren lassen und Edgar zurechtgehäkelt.
Fürs Geld hat er ein Loch im Rücken, unterm Panzer kann man ihn per Reißverschluss öffnen und das Geld wieder herausholen.

Sie mag ihn sehr :-)

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Mutblumen
Blumen
<br />

Immer wenn ich sonst nichts konkretes häkel, verwurstelt ich meine bunteste Wolle zu diesen Blumen.
Dran kommt ein Zettel, auf dem sinngemäß steht:

" jeder Tag ist ein Geschenk des Lebens an dich. Genieße all die kleinen Wunder, die dich täglich umgeben.

Wenn dir diese Blume gefällt, dann nimm sie mit dir. Lass dich von ihr an all das schöne um dich herum erinnern"

Die Blumen verteile ich ich dann, an den Getränkestationen im Krankenhaus, auf Parkbänken, Tischen ins Cafés.
Wenn sich jemand darüber freut, lächelt und sie mitnimmt, dann hat meine Langeweile-Wartezeit-totschlag-Beschäftigung doch etwas was Gutes geleistet.

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Wie jetzt - häkeln?! Ich???
Hätte mir vor 3 Jahren jemand gesagt, dass ich häkeln würde, ich hätte ihn herzhaft ausgelacht.
Das ist doch das, was meine Uroma gemacht hat, wo diese Topflappen rauskamen die nie einer so richtig wollte?

Naja, aber es gab ja viel was ich mir nie hätte vorstellen können...ein kreativer Mensch war ich schon immer. Nun stand ich durch den Krebs vor dem Problem, dass ich entweder lange Behandlungen und Klinikaufenthalte hatte, oder stundenlang auf Ärzte, Tests und sonstwas warten musste. Und nicht immer die Konzentration fürs lesen aufbringen konnte...

Dazu kam dann, dass mein Sohn einen Schal für den Winter brauchte. Die Mistdinger sollten doch ernsthaft 12 € aufwärts kosten! Für ein Stück Wolle, dass bei einem 18 Monate altem Kind entweder in den ersten zwei Wochen verloren geht oder schnell zu kurz wird. Nä, das wollte ich nicht einsehen. Wie schwer kann es denn schon sein, einen Schal zu häkeln?
Also ab ins Internet, Anleitung gesucht, in der Klinik die ersten Maschen angeschlagen und Zack! Häkelsüchtig. Sofort.


Ein ganz besonderes Danke an dieser Stelle an Elizzza mit ihrem Blog nadelspiel.com, für mich DIE Inspirationsquelle!

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Ganz banale Essensplanung
Ich liebe essen. Ich liebe Nahrungsmittel, je ursprünglicher desto lieber (in frischem Obst könnte ich mich suhlen, Süßigkeiten find ich eher langweilig und zu bappig.)

Mein Sohn schlägt da zum Glück nach mir, probiert erstmal alles, schreckt nicht mal vor Handkäs zurück und futtert mir Obst in Massen vor der Nase weg.

Früher habe ich unglaublich gerne gekocht, je mehr Freunde zum Essen kamen desto besser. Im Moment erholt sich mein Geschmackssinn (und meine Energie) so, dass ich langsam wieder anfange zu kochen. Einfache, kleine und schnelle Sachen... Wenn mein Sohn bei mir ist muss es oft so schnell gehen, dass nur Nudeln mit Ei rauskommen. Man will ja keine wertvolle Spielzeit vergeuden!

Gestern war er bei der Tagesmutter und ich hatte endlich Zeit und Energie für eins meiner Lieblingsgerichte:

Imam Bayildi!

Mhmmm...wer das nicht gegessen hat, hat nicht gelebt....und es ist so herrlich einfach zu machen...

Am Wochenende hat unser Papa "familienfrei" (war längst überfällig!) und ich bin mit dem Zwerg allein. Jetzt ist die Frage, was essen wir...mhmmmm. Lust zu kochen hab ich ja schon, aber was geht schnell, ist trotzdem frisch, lecker und auch ausreichend für einen Zweijährigen?

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Der "OHHHH GOTT DU ARME!!!" Monolog
So.

Jetzt tu ich's doch und fange an öffentlich zu schreiben... Also am besten so anfangen wie auch alle realen Gespräche seit gefühlt unendlichen Monaten verlaufen.

Ja, ich bin krank. Ja, es ist Krebs. Nein, der ist nicht mehr heilbar, ich werde palliativ behandelt. Ja, ich bin erst Mitte 30. Wie lange noch? Also, eigentlich hielten meine Ärzte das letzte Weihnachten schon für schwierig.
Noch nicht dramatisch genug? Ich habe einen Sohn der gerade eben 2 Jahre alt wurde. Die Krankheit hat mich erwischt als er 7 Monate war und mich seit dem durch die Hölle geschickt, alle um uns herum natürlich auch.



Warum ich diesen Blog anfange?

1. Ich bin mehr als nur diese viel zu früh sterbende Mama. Und einiges davon mag ich teilen können, ohne in aufrichtig mitleidige Augen zu sehen. Und mit Menschen, die nicht all den krankheitsmist hautnah mitbekommen.

2. Mein Sohn wird sich höchstwahrscheinlich nicht an mich erinnern können, wenn er größer ist. Ich führe ein Videotagebuch für ihn, aber das ist sehr persönlich. Vielleicht interessiert es ihn, wie diese Videomama im öffentlicheren Raum war? Ob ich die Dinge, die ich ihm erzähle auch nach außen gelebt habe?

3. Ich liebe mein Leben, in jedem einzelnen Moment. Viele Mitpatienten haben mir gesagt, dass meine Art Sie beeindruckt und ihnen geholfen hat. Mit solchen Aussagen kann ich immer schlecht umgehen, aber wenn es wirklich so ist, das Menschen Kraft darüber finden können, Geschichten von anderen Betroffenen zu hören - why not?


So, das war der Hammer zu Beginn, dann kanns ja jetzt in gemäßigtem Tempo weitergehen.

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