Samstag, 11. Juli 2015
Ohje, Klischee...
Mein Haus-und Hof- Krankenhaus gibt sich wirklich unglaubliche Mühe mit seinen Patienten. Rund um die Uhr, herzliche, anpackende und meistens extrem kompetente Versorgung. Deswegen lästere ich jetzt auch nicht über die oft sehr erfreuliche Verpflegung, sondern wundere mich mal über das Zusatzentertainement, das uns Patienten rund ums Thema Essen geboten wird. Szene aus dem Januar:
Die Klinik hat Ernährungstgerapeuten, die dich jedesmal 20 -40 Minuten Nerven was du in den nächsten Tagen zu essen willst. Frühstück? 1Brötchen, 2? Normal, Vollkorn, Dinkel, naggisch bei Vollmond..... ?(8 Varianten) Käse? Wurst? Honig? Marmelade? Quark? Butter....für alle 3 Gänge des Tages. Du kommst dir vor als liefst du durch einen Supermarkt, in dem dich jede Packung anquatscht und du immer "nö nö nö nö nö...." leierst. Sinnvolle Vorauswahlen wie grundsätzlich vollwert/vegetarisch/Vegan/helal/koscher gibt's nicht. Auf penetrantes Nachfragen kriegst du sowas quasi augenzwinkernd und geflüstert als Geheimoption.... So nach dem 6.-7. Mal hat dieser Vorgang für den Patienten echt an Spannung verloren. Das allerbeste daran bleibt aber: funktioniert EH nicht. Egal ob vorher bestellt, hinterher erbettelt, die Schwestern drauf angesetzt und sogar bei der Visite angesprochen: ich kriege morgens Brot, Käse und obendrauf Wurst. Nette, explizit abbestellte Wurst. Grobe Leberwurst, Salami...mhjam. Mittags hatte ich von Königsberger Klopse über Bratwurst und Kassler die Tierpalette hoch und runter. Und abends, mitten auf dem ansonsten vielleicht essbaren Stino-Käse: Blutwurst, Griebenwurst...
Das sagte ich dann heute so der x-ten Ernährungsdame und schlug vor sie solle uns beiden Zeit sparen, einfach ankreuzen und mich überraschen. Aber nein! Sie war ehrgeizig! Nudeln für heute, mit Gemüse! Fleischfrei, sie persönlich kümmert sich drum! (Die haben so viele von den Damen hier, dass die sich nicht mal selbst untereinander kennen)
Generell hab ich nichts gegen Fleisch. Wenn's lecker gemacht ist. Bitte nicht in Grossküchenausfertigung. Wenn ich's also abbestellen kann....

Ich fing fast an diesmal der Ernährungstante zu vertrauen....bis ich den Deckel vom Mittagessen hob. Labberiger Hähnchenschenkel auf total verkochtem Reis neben (leckerem) Tiefkühlbroccoli. Ich schwöre, vor meinem geistigen Auge sah ich einen stolzen italienischen Koch mit dem Kampfschrei :" Werft Deutschland aus der EU!!!!" Von den heimischen Klippen springen...

Naja, wer immer aufs Mittagessen verzichtete sollte abends nicht hungern.

Es gab eine RIIEEEESIGE Menge Wurstsalat....

(Die Ernährungsdame habe ich nie wieder gesehen)

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Freitag, 19. Juni 2015
Ganz banale Essensplanung
Ich liebe essen. Ich liebe Nahrungsmittel, je ursprünglicher desto lieber (in frischem Obst könnte ich mich suhlen, Süßigkeiten find ich eher langweilig und zu bappig.)

Mein Sohn schlägt da zum Glück nach mir, probiert erstmal alles, schreckt nicht mal vor Handkäs zurück und futtert mir Obst in Massen vor der Nase weg.

Früher habe ich unglaublich gerne gekocht, je mehr Freunde zum Essen kamen desto besser. Im Moment erholt sich mein Geschmackssinn (und meine Energie) so, dass ich langsam wieder anfange zu kochen. Einfache, kleine und schnelle Sachen... Wenn mein Sohn bei mir ist muss es oft so schnell gehen, dass nur Nudeln mit Ei rauskommen. Man will ja keine wertvolle Spielzeit vergeuden!

Gestern war er bei der Tagesmutter und ich hatte endlich Zeit und Energie für eins meiner Lieblingsgerichte:

Imam Bayildi!

Mhmmm...wer das nicht gegessen hat, hat nicht gelebt....und es ist so herrlich einfach zu machen...

Am Wochenende hat unser Papa "familienfrei" (war längst überfällig!) und ich bin mit dem Zwerg allein. Jetzt ist die Frage, was essen wir...mhmmmm. Lust zu kochen hab ich ja schon, aber was geht schnell, ist trotzdem frisch, lecker und auch ausreichend für einen Zweijährigen?

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